Was ist IPTV?
IPTV ist in erster Linie ein TV-Empfangsweg, der neben SAT, Kabel, DVB-T2 und Streaming steht. Zum Empfang des Programms wird dabei der Breitbandinternetzugang genutzt. Dabei gibt es mittlerweile eine Fülle von legalen IPTV-Anbietern wie beispielsweise Waipu, Zattoo oder auch DAZN. Üblicherweise sind die notwendigen Programme für den Empfang bereits auf den Geräten vorinstalliert (auf dem PC z.B. der VLC-Mediaplayer, auf Smart-TVs eigene Apps).
Neben diesen legalen Anbietern boomt allerdings auch der „Schwarzmarkt“, auf dem allerhand Anbieter oft Zugang zu riesigen Bibliotheken an TV-Sendern für sehr kleines Geld anbieten. Dabei wird oft auch der Empfang von sogenannten Premium Pay-TV-Sendern wie Sky und von ausländischen Sendern angeboten. Es werden dabei über klassische Internetbörsen wie Ebay sogenannte IPTV-Boxen verkauft, auf denen die notwendige Software und die Zugänge installiert sind, wenngleich der Zugang auch über bereits auf den heimischen Geräten vorinstallierte Software hergestellt werden kann. Nach Medienberichten soll das beliebteste Zugangstool für illegale IPTV Abos der Amazon Fire TV Stick sein. Schon öfter kam es jetzt zu Razzien bei Anbietern von IPTV, bei denen auch Daten der Endnutzer den Behörden bekannt wurden. Deshalb ist das Thema für viele von höchster Brisanz.
Typische Vertriebswege und Anbieter von IPTV
Oft finden sich Angebot in diese Richtung auf Umschlagplätzen im Internet, wie eben Ebay oder auch dem Facebook Marketplace. Die vermeintliche Anonymität dieser Plattformen ermutigt die Verkäufer häufig sehr offen mit den Angeboten an mögliche Kunden heranzutreten. Aber auch größere Player, wie „Ace IPTV“ oder „NecroIPTV“ bieten diese Dienste direkt an. Die typische Organisationsstruktur beim Thema IPTV sieht wie folgt aus: Die sogenannte Quelle (Distributor/Anbieter) bezieht regulär das Programm der Bezahlsender (bspw. Sky) und verbreitet die Inhalte über das Internet (über sogenannte M3U-Listen). Die Restreamer kaufen diese Inhalte und duplizieren sie weiter auf eigenen Servern. Schließlich verkaufen sogenannte Reseller den Zugang zu diesen Servern beispielsweise auf dem Facebook Marketplace oder auf Ebay (über die Weitergabe der genannten M3U-Listen) an die Endkunden.
Welche Strafen drohen?
Illegales IPTV kann gegen das Urheberrecht verstoßen und zivlirechtliche Klagen nach sich ziehen. Außerdem sehen Normen des Urheberrechts wie § 108 Abs. 1 Nr. 6 UrhG sowie des Gesetzes über den Schutz von zugangskontrollierten Diensten und von Zugangskontrolldiensten (ZKDSG) Strafen vor. Diese können für Anbieter von IPTV von hohen Geldstrafen bis zu mehrjährigen Freiheitsstrafen reichen. Aber auch private Nutzer von IPTV können strafrechtlich belangt werden.
Fazit
Bei der Nutzung von IPTV, das nicht von bekannten Anbietern betrieben wird, sollte man Vorsicht walten lassen. Insbesondere Angebote auf privaten Marktplätzen des Internets, die zu schön wirken, um wahr zu sein, sollten mit Skepsis betrachtet werden. Die drohenden Strafen sind hoch und die Strafverfolgungsbehörden sind sowohl den Anbietern als auch den Nutzern von IPTV seit einiger Zeit auf den Fersen. Wenn Sie diesbezüglich kompetente Hilfe benötigen, bin ich gerne für Sie da.
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